Zu Beginn des Auswahlprozesses sollten die eigenen Anforderungen an das neue System im Vordergrund stehen. Mit einer üblicherweise durchgeführten Marktrecherche werden die ersten Softwarekriterien (Technologie, Funktionale Abdeckung, Bedürfnisse, Anbieterleistungen, Kostenrahmen) oft übereilt festgelegt. Nur mit Hilfe eines kundenspezifischen Anforderungskataloges wird deutlich, welche Struktur die zukünftige Lösung haben soll und welche Module zum Beispiel in einem Backoffice (CMS) für Banken oder Leasinggesellschaften benötigt werden oder welche Funktionen in der Finanzbuchhaltung, im CRM, im Point-of-Sale (POS) oder in der Decision-Engine gehören. Als erstes werden die fachlichen und technischen Anforderungen formuliert. In der weiteren Detaillierung definiert man die Prozesse, den Arbeitsablauf, das Berichtswesen und die benötigten Schnittstellen. Das Auswahlteam entwickelt dabei eine Vorstellung von der idealen Struktur für die Abbildung ihrer Businessmodelle. Der Anforderungskatalog bildet nun die Grundlage für das Einholen konkreter Angebote samt Preisen, zur Beurteilung des Realisierungsgrades und zum Abschätzen des Implementierungsaufwandes in Mann-Tagen. Sobald der Rücklauf und die Auswertung aller Informationen stattgefunden hat, kann ein Workshop durchgeführt werden. Dieser ist als erste zielführende Auseinandersetzung mit der potentiellen Lösung anzusehen.